
Zug siegt dank Genoni – Schiris sorgen in Genf für Wirbel
Dank einer Glanzleistung von Leonardo Genoni gewinnt der EV Zug bei Servette mit 1:0. Der Abend steht aber ganz im Zeichen eines ungeahndeten Checks von Dominik Schlumpf und einer aufgeheizten Atmosphäre in Les Vernets.
Explosiver Start
Nach nicht einmal vier Minuten kommt es zur Szene, die das ganze Spiel prägt. Dominik Schlumpf, Verteidiger des EV Zug, trifft den Genfer Matthew Verboon mit einem Check am Kopf. Verboon bleibt liegen, die Genfer Bank schreit auf, das Publikum tobt. Doch die Schiedsrichter Roland Gerber und Marc Wiegand bleiben ungerührt. Sie verzichten auf eine Strafe und sogar auf eine Videoüberprüfung der Szene.
Ein Entscheid, der Servette erzürnt und die Stimmung endgültig kippen lässt. In der Folge wird jede Unterbrechung zum Brennpunkt: Sticheleien, Provokationen, Rudelbildung. Die Emotionen kochen über, und die Schiedsrichter geraten zunehmend in den Fokus.
Grahams Tor bringt Zug auf Kurs
Während Servette sich noch über den nicht geahndeten Check aufregt, nutzt Zug die Unruhe eiskalt aus. In der 7. Minute erzielt Jesse Graham das einzige Tor des Abends. Der kanadische Verteidiger trifft mit einem präzisen Schuss von der blauen Linie, der von einem Genfer Verteidiger leicht abgelenkt wird und unhaltbar im Netz landet.
Der Treffer wirkt wie ein Nadelstich. Servette ist zwar optisch überlegen, doch Zug verteidigt kompakt, blockt Schüsse und wirft sich in jeden Zweikampf. Das frühe 1:0 wird zur taktischen Grundlage für den restlichen Abend.
Ein Drittel voller Chaos und Emotionen
Das erste Drittel ist ein einziger Kraftakt, körperlich wie emotional. Kaum ein Wechsel vergeht ohne Rempler oder hitzige Diskussion. Für die Schiedsrichter wird das Spiel zur Geduldsprobe.
Besonders brisant wird es in der 15. Minute. Loris Wey, der beim EVZ den verletzten Lino Martschini (Saisonende) ersetzt, prallt nach einem Zweikampf mit Tim Berni unglücklich kopfvoran in die Bande. Diesmal greifen die Refs zum Video – und sprechen Berni korrekterweise frei.
Doch Wey bleibt benommen liegen, muss gestützt vom Eis geführt werden und kehrt nicht mehr zurück. Damit verliert Zug einen wichtigen Stürmer, der in den letzten Wochen immer besser in Fahrt gekommen war. Auch Verboon, der nach Schlumpfs Check behandelt werden musste, bleibt für den Rest der Partie draussen.
Genoni überragt
Im zweiten Drittel beruhigt sich das Geschehen etwas, zumindest auf dem Spielblatt. Auf dem Eis aber liefern sich die Teams weiterhin ein physisches Duell auf Augenhöhe. Servette drückt, Zug verteidigt diszipliniert.
Von da an steht das Team ganz im Zeichen von Leonardo Genoni. Der Nationalgoalie beweist einmal mehr, warum er zu den besten seines Fachs zählt. Mit stoischer Ruhe, perfektem Stellungsspiel und mehreren spektakulären Paraden entschärft er Chance um Chance der Genfer Offensive.
Servette wirft im Schlussdrittel alles nach vorne, doch Genoni hält die Null fest, zum dritten Mal in dieser Saison.


