Keine Punkte gegen Locarno – FC Rothrist verliert im Tessin

Ausser Spesen nichts gewesen: Der FC Rothrist kehrt ohne Zählbares aus dem Süden zurück.

Schwieriger Start im Tessin


Schon beim Anpfiff im Stadio Lido von Locarno war spürbar, dass es für den FC Rothrist ein harter Abend werden würde. Die Tessiner traten von Beginn an mit viel Selbstvertrauen auf, kontrollierten das Mittelfeld und unterbanden die Angriffsbemühungen der Gäste konsequent. Das Rothrister Team, das nach der langen Anreise noch nicht ganz im Rhythmus schien, tat sich schwer, ins Spiel zu finden.


Immer wieder prallten die Versuche, über die Aussenbahnen nach vorne zu kommen, an der kompromisslosen Verteidigung der Locarnesi ab. Die Gastgeber machten schon früh klar: Hier sollte es für die Aargauer nichts zu holen geben.



Kaum Chancen vor der Pause


Das Offensivspiel des FCR wirkte über weite Strecken zu zögerlich und zu berechenbar. Locarno agierte aggressiv im Pressing und zwang die Rothrister häufig zu ungenauen Pässen oder langen Bällen. So blieb die erste Halbzeit aus Sicht der Gäste nahezu chancenlos.


Die einzige nennenswerte Möglichkeit ergab sich kurz vor dem Pausenpfiff, als Stürmer Simic aus spitzem Winkel abzog. Doch anstatt den Weg ins Tor zu finden, zischte der Ball ins Seitennetz. Die beste Szene des FCR in den ersten 45 Minuten.



Stojcev trifft per Heber


Während Rothrist in der Offensive zu harmlos blieb, setzte Locarno auf seine starke rechte Seite. Immer wieder wurde Flügelspieler Niko Stojcev von seinen Mitspielern gesucht und präzise eingesetzt.


In der 32. Minute war es dann soweit: Stojcev setzte sich erneut mit Tempo durch, fand zu viel Platz, da die Rothrister Verteidigung nicht konsequent genug attackierte, und überlistete den Torhüter mit einem technisch feinen Heber. Das 1:0 war verdient und spiegelte den Spielverlauf wider.



Neue Energie nach der Pause


Mit Beginn der zweiten Halbzeit brachte der Rothrist Trainer frische Kräfte und stellte das System leicht um. Diese Massnahme zeigte Wirkung: Plötzlich gewann Rothrist mehr Zweikämpfe im Mittelfeld und schaffte es, die Partie ausgeglichener zu gestalten.


Die Gäste traten nun mutiger auf, suchten häufiger den direkten Weg nach vorne und hielten die Tessiner Abwehr auf Trab. Doch trotz des gesteigerten Engagements fehlte es weiterhin an Präzision und Durchschlagskraft. Viele Abschlüsse waren zu zentral oder zu schwach, um Locarnos Torhüter ernsthaft zu prüfen.



Der verweigerte Ausgleich


Die entscheidende Szene ereignete sich rund zehn Minuten vor Schluss. Nach einem schnellen Angriff über die linke Seite landete der Ball im Netz der Tessiner – der vermeintliche 1:1-Ausgleich. Die Freude währte jedoch nur kurz: Das Schiedsrichtergespann entschied auf Offside.


Eine äusserst knappe und umstrittene Entscheidung, die für viel Ärger auf der Rothrister Bank sorgte. Aus ihrer Sicht hätte dieser Treffer das gerechte Resultat der zweiten Halbzeit dargestellt, in der die Gäste dem Favoriten ebenbürtig waren. Stattdessen blieb es beim 1:0 für Locarno.