Stadtturnverein Baden – 150 Jahre Sport, Gemeinschaft und Tradition
Der Stadtturnverein Baden, kurz STV Baden, gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Sportinstitutionen im Kanton Aargau und ist ein fester Bestandteil des kulturellen und sportlichen Lebens der Stadt Baden. Seit seiner Gründung am 15. Juli 1868 hat sich der Verein vom kleinen Turnclub zu einem polysportiven Grossverein entwickelt, der Sport, Bildung und Gemeinschaft gleichermassen fördert.
Die Anfänge des Turnvereins
Der STV Baden begann seine Geschichte mit nur 19 Mitgliedern, die sich dem Turnsport verschrieben. Der Turnbetrieb fand zunächst in einem kleinen Raum des ehemaligen Schlachthauses an der Weiten Gasse statt. Dort standen einfache Geräte wie Reck, Barren und Springseil zur Verfügung und das Training wurde dreimal wöchentlich abgehalten. Die Turner jener Zeit legten den Grundstein für eine lange Tradition, die den Verein über Generationen hinweg prägen sollte. Bereits nach wenigen Jahren zeigte sich, dass der Verein räumliche Erweiterungen benötigte. 1885 wurde der damalige Übungsraum in eine Wohnung umgewandelt, was den Turnbetrieb zeitweise stoppte. Einige engagierte Turner gründeten daraufhin den Männerturnverein Baden, um den Bau einer eigenen Turnhalle zu ermöglichen. Dies führte 1888 zur Errichtung der Turnhalle „Ländli“, die den Mitgliedern erstmals dauerhaften Raum für sportliche Aktivitäten bot.
Ausbau der Infrastruktur und Wachstum
Mit der zunehmenden Beliebtheit des Vereins stieg auch die Zahl der Mitglieder kontinuierlich an. Bereits 1918 zählte der Verein rund 500 Mitglieder. In dieser Phase entstanden neben klassischen Turnabteilungen zahlreiche neue Sport- und Freizeitangebote. So wurden Schwimmgruppen ins Leben gerufen, die Leichtathletik- und Sportsektion entwickelte sich zu einem zentralen Bestandteil des Vereinsprogramms, die Jugendriege bot jungen Mitgliedern die Möglichkeit, frühzeitig sportliche Fähigkeiten zu entwickeln, und auch Wintersport wie die Skiriege fand Aufnahme in das Vereinsleben. Darüber hinaus entstand bereits 1919 eine Gesangssektion, die das kulturelle Angebot ergänzte. 1925 wurde die gemeinsame Sportanlage „Aue“ mit Sportplatz und Leichtathletikbahn fertiggestellt. Diese Anlage war ein Meilenstein für den Verein, da sie nicht nur dem STV Baden, sondern allen Badener Sportvereinen als Trainings- und Wettkampfort diente. Kurz darauf kam eine Sport- und Reithalle hinzu, die zusätzliche Trainingsmöglichkeiten bot. 1934 wurde zudem das Vereinsferienhaus „Oberberg“ eröffnet, das bis heute als Treffpunkt für Vereinsausflüge und Ferienlager genutzt wird.
Vom klassischen Turnverein zum polysportiven Verein
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wandelte sich der STV Baden vom klassischen Turnverein zu einem polysportiven Verein, der eine breite Palette von Sportarten abdeckte. Neben Turnen wurden neue Sportarten wie Volleyball und verschiedene Fitnessangebote in das Vereinsprogramm integriert. Um organisatorische Effizienz zu schaffen und den unterschiedlichen Abteilungen mehr Eigenständigkeit zu ermöglichen, wurde der Verein im Jahr 2000 zu einer Dachorganisation umstrukturiert. Unter diesem Dach existieren heute eigenständige Sektionen wie GymFit für Turnen und Fitness, Handball für den Wettkampfsport auf regionalem Niveau, Volleyball für Mannschafts- und Freizeitangebote und X’TRA für Freizeit- und Breitensportaktivitäten. Diese Struktur ermöglicht es dem Verein, ein vielseitiges Sportprogramm anzubieten und sowohl Breiten- als auch Leistungssport gleichermassen zu fördern.
Vereinsstruktur und Mitglieder
Heute zählt der STV Baden mehrere hundert Mitglieder, die in den unterschiedlichen Sektionen aktiv sind. Die Mitgliederstruktur reicht von kleinen Kindern über Jugendliche und Erwachsene bis hin zu Senioren. Dank der breiten Angebotspalette ist der Verein in der Lage, sowohl leistungsorientierte Sportler als auch Freizeit- und Breitensportler anzusprechen. Die Vereinsorganisation ist transparent und demokratisch aufgebaut. Ein Vorstand koordiniert die Aktivitäten der verschiedenen Sektionen und wird dabei von engagierten Trainern und freiwilligen Helfern unterstützt. Diese Struktur garantiert eine professionelle Vereinsführung und gleichzeitig eine enge Bindung zu den Mitgliedern.
